09.07.2025

Neue FES-Studie: Greece through German eyes. Beyond stereotypes in German-Greek relations

Wie sehen Deutsche Griechenland? – Erste landesweite Umfrage zeigt überwiegend positives Bild, während griechische Perspektiven kritischer bleiben.

Zwei Drittel der Deutschen haben ein positives oder sehr positives Bild von Griechenland. Sie verbinden das Land vor allem mit Urlaub, gutem Essen, angenehmem Wetter und Gastfreundschaft. Dies ist das zentrale Ergebnis der ersten umfassenden Meinungsumfrage zur Wahrnehmung Griechenlands in der deutschen Öffentlichkeit. Während zahlreiche Studien bereits die Einstellungen der Griechen gegenüber Deutschland untersucht haben, fehlten bislang vergleichbare Daten über das Deutschlandbild von Griechenland.

„Die Ergebnisse schließen eine wichtige Lücke in der Forschung zu den bilateralen Beziehungen“, sagt Dr. Ronald Meinardus, Projektkoordinator und Autor der Studie Greece through German Eyes: Beyond Stereotypes in German-Greek Relations, die am 3. Juli 2025 unter Anwesenheit des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in Griechenland, Andreas Kindl, vorgestellt wurde.

  • Hier können Sie die Studie herunterladen.

Die Umfrage zeigt eine deutliche Asymmetrie: Während die Mehrheit der Deutschen Griechenland durch die Brille von Tourismus und Kultur betrachtet und positiv bewertet, sind bei vielen Griechinnen und Griechen weiterhin ungelöste Vorbehalte spürbar. „Was in der Vergangenheit zwischen Deutschland und Griechenland geschehen ist, spielt im Bewusstsein der meisten Deutschen höchstens eine marginale Rolle – und interessiert die breite Öffentlichkeit kaum“, heißt es in der Studie. Frühere Erhebungen zeigen, dass viele Menschen in Griechenland Deutschland nach wie vor kritisch sehen – insbesondere in Bezug auf drei Themen: den Umgang mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs, die deutsche Dominanz in der Eurokrise und Berlins Haltung in griechisch-türkischen Streitfragen.

„Die Studien machen unterschiedliche kollektive Erinnerungen und politische Sensibilitäten sichtbar: Während viele Deutsche ihre Wahrnehmung vor allem über Urlaubserfahrungen prägen, konzentrieren sich viele Griechinnen und Griechen nach wie vor auf historische Spannungen und ungelöste Fragen“, so Meinardus.

"Ein Schwerpunkt der Friedrich-Ebert-Stiftung in Athen ist die Verbesserung und Intensivierung der deutsch- griechischen Beziehungen. Diese Studie liefert verlässliche Daten darüber, wie Deutschland heute auf Griechenland blickt – und eröffnet damit neue Perspektiven für unsere Arbeit, sowie für Politik, Zivilgesellschaft und Forschung insgesamt", betont Regine Schubert, Büroleiterin der FES Athen.

Die neue Veröffentlichung ist der dritte Teil einer Studienreihe zur Rolle öffentlicher Meinung in den deutsch-griechischen Beziehungen. Während die früheren Studien (2022 und 2024) die Sichtweisen der griechischen Bevölkerung untersuchten, richtet sich der aktuelle Fokus erstmals auf die deutsche Perspektive. Die Meinungsforschung wurde im März 2025 vom Institut Kapa Research durchgeführt und basiert auf einer repräsentativen Stichprobe von 1.002 Befragten in ganz Deutschland.

Hier finden Sie das Programm der Veranstaltung am 3. Juli 2025.

Friedrich-Ebert-Stiftung
Griechenland

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Griechenland

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